Sehenswürdigkeiten
in Bad Herrenalb
Ein Tag in und um Bad Herrenalb
Wer Bad Herrenalb besucht sollte einen Spaziergang durch den Ort machen. Parken kann man in Bad Herrenalb am besten beim Klosterareal. Dies ist ein guter Startpunkt um den Ort und die Sehenswürdigkeiten in Bad Herrenalb zu erkunden. Vom Klosterareal mit der schönen Klosterkirche läuft man am besten durch den 2017 neu angelegten Kurpark. Auf der an den Kurpark angrenzenden Schweizerwiese kann man die Runde durch Bad Herrenalb noch erweitern. Hier befindet sich auch die Siebentäler Therme. So kann man den Besuch von Bad Herrenalb besonders genussvoll gestalten. Einen besonders schönen Blick über Bad Herrenalb genießt man von den oberhalb der Schweizerwiese liegenden Falkensteinfelsen.
Mein Tipp: Von Bad Herrenalb aus kann man auch gut die Klosterruinen Frauenalb besuchen oder mit dem Auto zum Aussichtspunkt Teufelsmühle fahren. Hier kann man herrliche Sonnenuntergänge genießen und bei guter Sicht bis zu den Vogesen schauen.
Sehenswürdigkeiten
in Bad Herrenalb
- Klosterareal
- Klosterkirche
- „Wunderkiefer“ auf dem Torbogen im Paradies
- Ziegelmuseum
- Kurpark und kleine Kurpromenade
- Schweizerwiese
- Therme Bad Herrenalb
- Freibad in Bad Herrenalb
- Falkensteinfelsen
- Aussicht vom Bernsteinfelsen
- Wildgehege im Dobeltal
Ziele in der Umgebung
- Teufelsmühle (ca. 10 km / 16 Min.)
- Teufelskammern (ca. 10 km / 16 min.)
- Schömberg (ca. 22 km / 24 Min.)
- Bad Wildbad (ca. 22 km / 26 Min.)
- Baden-Baden (ca. 24 km / 34 Min.)
- Bad Liebenzell (ca. 29 km / 32 Min.)
- Bad Teinach (ca. 32 km / 34 Min.)
- Enzklösterle (ca. 35 km / 37 Min.)
- Bühl (ca. 35 km / 48 Min.)
- Gertelbach Wasserfälle (ca. 35 km / 49 Min.)
- Calw (ca. 37 km / 42 Min.)
- Neubulach (ca. 40 km / 43 Min.)
Park an der Klosteranlage
Bei der Kirche der ehemaligen Klosteranlage befindet sich ein kleiner Park, der zum Verweilen einlädt.
Mein Tipp
Die Kirche betritt man durch das Paradies, den romanischen Vorbau der Kirche bei dem das Dach fehlt. Wer genau hinschaut, entdeckt die „Wunderkiefer“ von Bad Herrenalb. Sie ist schon stattlich groß und wächst nun schon etwa 200 Jahre auf dem Torbogen zur Kirche auf dem Mauerwerk. Ein kleines Wunder der Natur.
Martin Luther und der Niedergang des Klosters
Bereits im Jahr 1149 wurde das Zisterzienserkloster in damals abgeschiedener Lage im heutigen Bad Herrenalb gegründet. Um das Kloster siedelten sich im Laufe der Zeit weitere Menschen an.
Im Mittelalter und auch im 16. Jahrhundert war der Handel mit Ablassbriefen eine lukrative Einnahmequelle der Kirche, die zugleich die Kirche spaltete. Dies führte dazu, dass Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen im Jahr 1517 veröffentlichte und so die Reformation einleitete. Zu dieser Zeit, im Jahr 1525, hatte das Kloster in Bad Herrenalb seine größte Ausdehnung erreicht.
Im gleichen Jahr war die Geduld der Bauern zu Ende. Sie rebellierten gegen die Zölle, Zinsen sowie die Leibeigenschaft und plünderten das Kloster während des Bauernkriegs.
Nach der Einführung der Reformation in Württemberg im Jahr 1534 durch Herzog Ulrich mussten alle zwei Jahre später alle Mönche das Kloster verlassen. Die 1556 dort neu eingerichtete Klosterschule wurde bereits 1595 wieder geschlossen. Im Jahr 1642 wurde die Klosteranlage während dem Dreißigjährigen Krieg durch schwedische Truppen stark beschädigt. Dies führte zur endgültigen Aufgabe der Klosteranlage im Jahr 1649.
Der Orden der Zisterzienser
Die aus dem Elsass stammende Glaubensgemeinschaft lebte nach strengen Leitlinien. Die Zisterzienserklöster wurden in der damaligen Zeit in einsam gelegenen Gebieten gegründet. Nichts sollte die Brüder auf die Konzentration von Gott ablenken. Das Motto „Ora et labora!“ – „Bete und Arbeite!“ bestimmte den Alltag der nach einem klar definierten Tagesrhythmus aus Gottesdienst-, Gebets- und Arbeitszeiten geregelt war. Die Brüder lebten in Armut und Einfachheit.
Durch das Leben in der Abgeschiedenheit versorgten sich die Zisterzienser, mit dem was sie zum Leben brauchten, selbst. Es wurde Getreide angebaut, in der eigenen Klostermühle
gemahlen und zu Brot gebacken. In künstlich angelegten Weihern wurden Fische gezüchtet und im Klostergarten Gemüse, Obst und Kräuter angebaut. Bienenvölker versorgten die Brüder mit Honig. Je nach Standort des Klosters wurde Wein angebaut oder Bier gebraut.
Die Marienverehrung, die Verehrung Marias, der Mutter Jesu Christi, nimmt einen besonderen Stellenwert bei den Zisterzienser ein. Es wird mehrmals am Tag gebetet. Das erste Gebet wird in den frühen Morgenstunden, meist zwischen 4:00 Uhr und 6:00 Uhr gehalten. Die Komplet, das Nachtgebet wird nach Sonnenuntergang gehalten.
Der Zisterzienserorden ist auch heute noch auf mehreren Kontinenten aktiv.
Klosterkirche
Bad Herrenalb
Der Bau der Klosterkirche wurde im Jahr 1177 fertiggestellt.
Es lohnt sich einen Blick in die Klosterkirche zu werfen. Markgraf Bernhard I. von Baden errichtete sich hier neben dem Hauptaltar ein Kenotaph, auch Scheingrab genannt. Im Gegensatz zu einem richtigen Grab enthält es keine sterblichen Überreste und dient nur der Erinnerung.
Abtswohnung Bad Herrenalb
Die Äbte der Zisterzienserklöster verfügten anfangs über keine eigenen Klosterwohnungen. Ab etwa 1300 wurden hier östlich neben der Kirche Abtshäuser erreichtet.
Durch viele Veränderungen und Umbaumaßnahmen ist es schwierig heute eine genaue Auskunft über diese Häuser und Wohnungen zu geben.
Durch die Jahreszahl 1465 über der Türe und den Abtswahlspruch „Soli deo“ wird vermutet das in diesem Jahr Umbaumaßnahmen in der spätgotischen Zeit stattfanden.
Schön zu sehen ist noch die alte Schindelfassade am Gebäude. Da es Holz früher im Überfluss gab war diese Fassadenart mit den kleinen von Hand gefertigten Schindeln recht günstig in der Herstellung. Heute gibt es leider immer weniger Häuser im Schwarzwald mit diesen kleinen Schindeln. In Bad Herrenalb kann man neben den beschriebenen Sehenswürdigkeiten bei einem Spaziergang durch den Ort noch einige solcher Häuser, mit Erkern, Türmchen und den schönen Schindeln entdecken.
Im ehemaligen Abtshaus ist heute das Pfarramt untergebracht.
Bad Herrenalb
In Bad Herrenalb und den Teilorten leben insgesamt etwas über 8.000 Einwohner (Stand 2020). Die besondere Lage von Bad Herrenalb als Zentrum von sieben Tälern wussten schon die Zisterzienser vor über 850 Jahren zu schätzen. Bei einem Spaziergang durch Bad Herrenalb stößt man immer wieder auf Gebäude und Mauerreste des ehemaligen Klosters. Im Ort wird man bei seiner Tour noch recht viele Häuser mit der für den Schwarzwald typischen Schindelvertäfelung entdecken.
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Kurpark Bad Herrenalb
Der Kurpark von Bad Herrenalb wurde im Zuge der Landesgartenschau 2017 neu gestaltet. Blumenbeete, verschiedene Bäume, darunter auch Mammutbäume sowie ein Bach prägen das Areal. In den Sommermonaten gibt es Wellnessliegen und Hängematten im Park, die zum Verweilen einladen. Ein herrlicher Platz um zu entschleunigen.
Falkensteinfelsen
Von den Falkensteinfelsen aus kann man einen tollen Ausblick auf Bad Herrenalb genießen. Die Felsengruppe hat auch einige filigran wirkenden Felsnadeln und ist bei Kletterern sehr beliebt.
Ehemalige Burg Falkenstein
Die Felsengruppe wurde nach einer ehemaligen Burg benannt, die hier früher einmal stand. Die Burgstelle von Burg Falkenstein befindet sich in dieser imposanten Aussichtslage. Als Burgstelle oder Burgstall wird im Burgenbau eine Burg bezeichnet, von der noch weniger erhalten ist als von einer Burgruine.
Im frühen 12. Jahrhundert wurde die Burg von den Herren von Eberstein in der unbesiedelten Gegend als Herrschaftzentrum zur Erschließung der Region errichtet. Die Stammburg der Grafschaft von Eberstein war Burg Alt-Eberstein im heutigen Baden-Badener Stadtteil Ebersteinburg. Diese Ruine kann besichtigt werden und beherbergt auch ein Restaurant.
Die Burg Falkenstein wurde vermutlich bereits Mitte des 12. Jahrhunderts wieder aufgegeben nachdem sie die Rolle als Herrschaftszentrum an das Kloster verlor. Graf Berthold III. von Eberstein stiftete das im Tal liegende Hauskloster 1149 an die Zisterzienser die mit ihrem Abt aus dem Mutterkloster in Hagenau im Elsass kamen.
Es wird vermutet das die Mauersteine von Burg Falkenstein bereits beim Klosterbau verwendet wurden.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Nördlicher Schwarzwald
Hier man viele schöne bewirtschaftete Hütten in die es sich lohnt während oder nach einer Wanderung einzukehren. Die ehemaligen Klöster sind beliebte Ausflugsziele in dieser Region.
Schwarzwald mit Kindern
Für Kinder gibt es viele Ziele im Schwarzwald um die Natur zu entdecken, die Geschichte hautnah mitzuerleben oder Einblick in das Leben auf den Höfen früher zu bekommen.
Schwarzwälder Kirschtorte
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