Sehenswürdigkeiten in Todtnau

Alles Wichtige auf einen Blick

Ein Tag in und um Todtnau

Nach einem Spaziergang durch die kleine Innenstadt mit der römisch-katholischen Kirche St. Johannes Baptist findet man hier auch nette Einkehrmöglichkeiten. Sehenswert sind auch die zwischen Todtnau und Todtnauberg gelegenen Todtnauer Wasserfälle. Wer eine schöne Aussicht genießen möchte, der sollte zum Todtnauer Hasenhorntum wandern.

Das Highlight in Todtnau ist die rasante Fahrt mit der schienengeführten 2,9 Kilometer langen Sommerrodelbahn vom Hasenhorn hinab ins Tal. 

Sehenswürdigkeiten in Todtnau

  • Kirche St. Johannes Baptist
  • 2,9 km lange Sommerrodelbahn
  • Hasenhornturm / Aussichtsturm
  • Todtnauer Wasserfälle
  • 450 m lange Hängebrücke
  • Premiumwanderwege
  • Bürstenmuseum Todtnau
  • Nessler-Ausstellung
  • Todtnauberg
  • FIS-Skiabfahrt
  • Ältester Skiclub in Deutschland

Ziele in der Umgebung

Hasenhorn Rodelbahn

Ein tolles Erlebnis ist die Fahrt auf der Hasenhorn Rodelbahn in Todtnau. Mit dem Sessellift fährt man zur auf 1.065 m gelegenen Hasenhorn-Bergstation. Danach geht es auf schienengeführten Schlitten 2,9 km bergab ins Tal. Auf den Schlitten kann man alleine oder zu zweit fahren. Weitere Informationen erfahrt ihr hier.

Ganzjährig geöffnet. Hasenhorn-Sessellift • Brandenbergstr. 3 • 79674 Todtnau • Tel.: 07671 96980

Aussichts- und Wandertipp

Von der Bergstation des Hasenhorn-Sessellifts kann man in ca. 30 Min. zum Todtnauer Hasenhornturm auf 1.156 m Höhe wandern und einen beeindruckenden Blick in den Schwarzwald genießen.

Todtnauer Wasserfälle

Ein weiteres lohnenswertes Ausflugsziel ist der Todtnauer Wasserfall. Der im Feldberggebiet entspringende Stübenbach stürzt hier in mehreren Fallstufen 97 m in die Tiefe. Ein besonderes Naturerlebnis.

Wandertipp

Besonders schön lässt sich der Wasserfall durch eine Wanderung auf dem Premiumwanderweg „Wasserfallsteig“ entdecken. Auf den 11,4 km kann man hier gleich 2 Wasserfälle entdecken. Die Tour beginnt an der Feldberg-Passhöhe August-Euler-Platz in 79868 Feldberg. Auf der Tour kommt man zuerst am Fahler Wasserfall vorbei und wandert durch die Wolfsschlucht bis nach Todtnau. Hier kommt man an der schönen Kirche St. Johannes Baptist mit ihren zwei Kirchtürmen vorbei, bevor es bergauf am Todtnauer Wasserfall vorbei nach Todtnauberg zum Endpunkt an der Bushaltestelle „Sternen“ geht. Die Gehzeit beträgt etwa 4 Stunden für diese Tour.

Wandertipp

Von Todtnau aus kann man den Wasserfall auch über den Rundweg „Todtnauer Wasserfall“ zu Fuß erreichen. Für die Wegstrecke von ca. 6,1 km benötigt man etwa 2:15 Stunden. Die Tour beginnt an der Tourist-Information Todtnau in der Meinrad-Thoma-Straße 21 in 79674 Todtnau.

Wie kommt man hin?

Der Todtnauer Wasserfall befindet sich zwischen den beiden zu Todtnau gehörenden Ortschaften Aftersteg und Todtnauberg. Oberhalb von Aftersteg befinden sich Parkplätze direkt an der Landstraße L126 beim Kiosk am Wasserfall. Von hier sind es etwa 600 m bis zu den Wasserfällen. Alternativ gibt es weitere Parkplätze wenn man in den Ortsteil Todtnauberg abbiegt oberhalb des Wasserfalls.

Hängebrücke über die Todtnauer Wasserfälle

Seit Sommer 2023 hat Todtnau ein weiteres tolles Highlight zu bieten. Die Wasserfälle werden von einer 450 Meter langen Hängebrücke überspannt. Von hier hat man einen atemberaubenden Blick auf die Wasserfälle. Die Gehwegbreite beträgt 1,20 m. Die gesamte Brücke wiegt stolze 730 Tonnen und hat eine max. Tragkraft von 1000 Personen.  

Die Begehung der Brücke ist eintrittspflichtig. Bitte vorher auch über die aktuellen Öffnungszeiten informieren um bei einem Ausflug nicht vor dem verschlossenen Kassenhaus zu stehen. Die Öffnungszeiten und Eintrittspreise erfahrt ihr unter www.blackforestline.de 

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Haus Tannenberg in Todtnauberg

Genießen wird bei uns großgeschrieben!

Seit April 2019 sind wir mit Herz und Seele Gastronomen in unserer Wahlheimat Todtnauberg. Zwei Jahre lang führten wir erfolgreich das Restaurant Waldblick. Im Herbst 2020 nutzen wir die Chance und erwarben das heutige Restaurant “Haus Tannenberg”. 

Nach sieben Monaten Umbauphase freuen wir uns darauf, euch mit kreativen und regionalen Gerichten verwöhnen zu dürfen. Wo es geht verwenden wir Qualitätsprodukte aus der Region. Zu jeder Jahreszeit findest du bei uns saisonale Köstlichkeiten. Auch ausgefallene kulinarische Kreationen stehen bei uns auf der Speisekarte.     

Wie freuen uns auf Euch! Marta und Christopher 

Adresse

Haus Tannenberg // Marta und Christopher Rastetter // Rüttestraße 44 in 79674 Todtnauberg // Tel. 07671 9997567 // www.tannenberg-todtnauberg.de

Mariengrotte
am Wasserfall

Mitten im Wald etwas versteckt an einem kleinen Pfad befindet sich eine kleine Mariengrotte mit einer Bank davor. Hier hat man auch die Möglichkeit ein Teelicht anzuzünden, Andacht zu halten und die Stille zu genießen. Vom Kiosk am Wasserfall, der sich am unteren Parkplatz der Wasserfälle befindet, zweigt nach ca. 150 m der kleine Pfad rechts zur Grotte ab. Die Mariengrotte erreicht man nach weiteren ca. 30 m.

Mein Tipp

  • Wenn man den Schildern des 2,5 km langen „Kleinen Rundwegs“ vom Kiosk am Wasserfall folgt, kommt man an der Grotte vorbei und läuft den Wasserfällen von unten über mehrere kleine Brücken entgegen. 
  • Zwischen Todtnauberg und Aftersteg befindet sich die etwas größere und ebenfalls sehenswerte Lourdes-Grotte.

Todtnauberg

Der Ortsteil Todtnauberg ist zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Ziel im Schwarzwald. Von Frühjahr bis Herbst kommen vor allem Naturliebhaber in den idyllisch auf einem Hochplateau gelegenen Ort. im Winter ist der Ort bei Skifahren sehr beliebt, da es hier mehrere Lifte und sogar eine FIS-Abfahrt gibt.

Wusstet ihr schon, dass...?

…in Todtnau bereits 1891 der erste Skiclub gegründet wurde und Todtnau damit die Wiege des deutschen Skisports ist? 

Im Feldberger Hof war im Winter 1890/91 der französische Konsul Dr. Pilet zu Gast. Er war mit der Höllentalbahn nach Titisee angereist und von dort mit den Skiern die restlichen 10 Kilometer zum Feldberger Hof aufgestiegen. Am 08.02.1891 hat er sich mit den Worten „Mit norwegischen Schneeschuhen auf dem Feldberg“ in das Gästebuch des Feldberger Hofs eingetragen. Der Todtnauer Fritz Breuer und einige seiner Freunde nutzten den Besuch und ließen sich von Dr. Pilet auf dem Feldberg das sachgemäße Skilaufen zeigen. Im Dezember 1891 wurde der Skiclub Todtnau von Fritz Breuer und 5 weiteren gegründet. Im Jahr 1890 wurde schon in München ein Skiclub gegründet, dieser wurde jedoch kurze Zeit später wieder aufgelöst.

…sich bereits im Jahr 1892 der in Bernau geborene Ernst Köpfer als erster die Herstellung von Skiern patentieren ließ? Im Umgang mit Holz waren die Bernauer schon früher sehr geschickt und erfinderisch. So gilt Bernau auch als die Hochburg der Schnefler im Schwarzwald.

…auch der weltweit erste Skilift im Jahr 1908 im Schwarzwald erfunden wurde? Im Ort Schollach lebte der 1866 geborene Robert Winterhalter und arbeitete als Bauer und Gastwirt. Das von ihm betriebene Gasthaus Schneckenhof gibt es auch heute noch. Damals waren es hauptsächliche Fuhrleute, die mit ihren Pferden Langhölzer transportierten, die dort einkehrten. Rudolf Winterhalter hatte als Bauer bereits eine Mühle unterhalb des Hofs mit Gasthaus, die mit der Wasserkraft des Bachs betrieben wurde. Mit einem selbstgebauten Seilzugsystem schaffte er so Getreide und Mehl bequem mit Hilfe der Wasserkraft von der Mühle in die oberhalb gelegenen Hofgebäude.      

Ab 1900 kamen dann immer mehr Urlauber in den Schwarzwald, der durch die neu angelegten Bahnstrecken jetzt auch einer größeren Anzahl an Gästen zugänglich war. Viele wurden aufgrund Atemwegsbeschwerden in den Schwarzwald geschickt um sich in der guten Luft zu betätigen und zu erholen. So kamen auch immer mehr Kurgäste in den Schneckenhof. Beim Schlittenfahren im Winter an der guten Luft war der Spaß dann unten schnell beendet, als die Gäste durch ihr Asthma den Berg kaum mehr hoch kamen. Um seinen Gästen einen einfacheren Weg nach oben zu ermöglichen, baute er das für den Getreidetransport vorgesehene Umlauf-Transportsystem so um, dass sich Rodler und Skiläufer anhängen konnten und den Berg die 280 m nach oben gezogen wurden. 

Fatimakapelle

Oberhalb von Todtnauberg liegt die schöne Fatimakapelle. Im Winter führt hier eine Loipe direkt vorbei.

Tipp

Auf dem 6,5 km langen Martin Heidegger Rundweg kommt man hier vorbei und hat immer wieder traumhafte Aussichten. Ein echter Geheimtipp! 

Mein Schwarzwald Reiseführer
als Buch im handlichen Format

In diesem Reiseführer sind die schönsten Ziele und Schwarzwald Sehenswürdigkeiten abgebildet und beschrieben, die ich auf meinen vielen Touren in dieser wunderschönen Region entdeckt habe.

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Wo bekomme ich das Buch?

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Schwarzwald Quiz 1
Auflösung zu Frage 6 (Text unten)

Wusstet ihr schon, dass...?

…der Erfinder der Dauerwelle in Todtnau geboren wurde?

Karl Ludwig Nessler wurde am 2. Mai 1872 in Todtnau geboren. Nach seiner Ausbildung zum Friseur und mehreren Stationen u.a. in Mailand, Genf, Paris und London gelang ihm nach abenteuerlichen Versuchen mit einer selbstkonstruierten elektrischen Zange die Herstellung der ersten Dauerwelle. In einer Ausstellung werden die Apparaturen und der Fortschritt seiner Entwicklungen gezeigt.

…Karl Ludwig Nessler bereits 1902 auch sein erstes Patent über künstliche Augenbrauen und Wimpern sowie die Herstellung dieser erhalten hat?   

Nessler Ausstellung • Spitalstr. 1b • 79674 Todtnau • Tel.: 07671/420 

 

 

Von Todtnau zu Meersburgs Geheimgang von der Burg

Vom Bodensee führt ein geheimer unterirdischer Gang hoch zur Burg Meersburg. Entdeckt wurde der geheimnisvolle Gang erst 1956 bei Grabungen für die neue Kegelbahn der Winzertrinkstube an der unteren Steige. Von hier steigt der Gang immer weiter an, bis er im Inneren der Burg Meersburg endet. Abwärts führt der Geheimgang hinab zum Bodensee. Im ehemaligen Pferdestall der Burg Meersburg sieht man einen in den Felsen getriebenen und ausgeleuchteten Stollen. Hierbei handelt es sich jedoch nur um einen Quergang, der einen Zugang in den Hauptgang ermöglicht.   

Unter dem ehemaligen Domkapitelhof, dem heutigen „Hotel zum Schiff“, wurden ebenfalls Teile des Ganges entdeckt. Es wird berichtet das es hinter dem Buffet im Restaurant des Hotels eine hölzerne Bodenluke gab. Von der gut versteckten Luke, gab es einen Einstieg in den Geheimgang. Der Zugang wurde jedoch im Zuge von Bauarbeiten im Jahre 1955 zugeschüttet.

Was hat es mit Todtnau und dem geheimnisvollen Gang vom Bodensee bis in die Burg Meersburg auf sich? Im Jahr 1334 ließ der Bischof Nikolaus von Kenzingen wegen einer drohenden Belagerung der Burg den Geheimgang in den Berg treiben. Etwa 400 Bergknappen aus dem Erzbergwerk Todtnau waren damit beschäftigt, den geheimen Gang von der Burg bis hinunter zum Bodensee in den Felsen zu treiben. Der Bischof Nikolaus von Kenzingen verschanzte sich damals im Zuge einer „Bischofsfehde“ 14 Wochen lang in der Burg, die von kaiserlichen Truppen belagert wurde. Durch den geheimen Gang ließ er Munition und Lebensmittel in die Burg schmuggeln, die mit Booten von Konstanz her über den See geschafft wurden. Kaiser Ludwig zog schließlich nach dreieinhalbmonatiger, ergebnisloser Belagerung ab. 

Teile des Gangs sind heute zugemauert oder zugeschüttet. Der Gang ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. 

Bürstenmuseum Todtnau

Die Geschichte der Todtnauer Bürstenindustrie beginnt im Jahr 1770. In diesem Jahr hat Leodegar Thoma die Arbeitsteilung in der Herstellung von Bürsten eingeführt. Es hat ganz schön lange gedauert, bis aus der einfachen Bürstenmacherei in Heimarbeit ein richtiges Gewerbe und sogar eine Industrie geworden ist. Heute ist die Todtnauer Bürstenindustrie geprägt von modernen und innovativen Unternehmen, die weltweit erfolgreich tätig sind. 

Bürstenmuseum Todtnau • Spitalstr. 1b • 79674 Todtnau • Tel.: 07671/420 • www.todtnau-museum

„Von der Manufaktur zur Industrie – die Geschichte der Todtnauer Bürstenindustrie seit 1770“

Idee und Hintergrund

Der Müllergeselle Leodegar Thoma aus Todtnau möchte sich seine tägliche Arbeit in der Mühle seines Vaters etwas erleichtern. Durch Zerlegen und wieder Zusammenfügen einer Bürste die ihm in die Hände geraten ist entsteht der „Mühlewisch“ – seine erste Bürste. Leodegar Thoma verfällt auf die Idee, daraus ein Gewerbe für sich und seine Familie zu entwickeln. Er legt damit den Grundstein für die Todtnauer Bürstenindustrie. 

Die Bürste oder das Bürstengewerbe sind keine Erfindungen aus Todtnau. Die ältesten bekannten Haarbürsten wurden bei Ausgrabungen in Ägypten gefunden. In Deutschland entsteht die Bürstenmacherei schon um das Jahr 1400 in Nürnberg als Gewerbe. Doch was ist das Besondere an der Todtnauer Bürstenindustrie, deren Geschichte die wir in diesem Museum erzählen möchten? 

Es gibt in Deutschland und Europa eine Vielzahl von Branchen und Industrien, die im 18. und 19. Jahrhundert entstehen. Zahlreiche wichtige Erfindungen und Innovationen werden hervorgebracht. Gerade in der Gründerzeit, die ihren Höhepunkt in der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erreicht, werden unzählige Unternehmen gegründet. In sehr vielen Fällen verschwinden diese Industrien jedoch wieder, verlagern sich in andere Regionen Deutschlands oder werden von anderen Ländern übernommen, in denen günstiger produziert werden kann. 

In Todtnau spielt die Bürstenindustrie auch heute noch eine sehr wichtige Rolle. Es gibt noch immer mehrere innovative und weltweit tätige Unternehmen aus der Bürstenindustrie in Todtnau. Und der Weltmarktführer für Bürstenmaschinen hat noch heute in Todtnau seinen Sitz. 

Die Bürstenindustrie ist seit 250 Jahren ein wesentlicher Bestandteil des Todtnauer Wirtschaftslebens und  ein wichtiger Pfeiler für den Wohlstand in der heutigen Zeit. Grund genug, die Geschichte der Todtnauer Bürstenindustrie in einem Museum zu erzählen, aufzubereiten und zu bewahren.

Die Manufaktur,
von 1770 bis 1902.

Die Geschichte der Todtnauer Bürstenindustrie beginnt im Jahr 1770. In diesem Jahr hat Leodegar Thoma die Arbeitsteilung in der Herstellung von Bürsten eingeführt. Jeder in seiner Familie bekam eine andere Aufgabe. Die Bürstenbinder waren mit dem Sieden, Reiben, Färben, Binden, Hecheln, Einziehen, Einsetzen und Kitten der Schweinsborsten beschäftigt. Sie stellen Schuh-, Kleider-, Zahn- und Waschbürsten und vieles mehr her. Die Nachbarn in Todtnauberg oder Brandenberg stellten die Hölzer her. Bürstenhändler wie Lorenz Wunderle wurden mit dem Verkauf der fertigen Bürsten und dem Einkauf von neuen Borsten betraut. 

Im ersten Teil des Bürstenmuseums wird die Rolle und Bedeutung der Heimarbeit und die Arbeitsteilung beschrieben. Es wird gezeigt wie diese Arbeitsteilung funktioniert und welche Aufgaben es dabei gegeben hat. Die verschiedenen Tätigkeiten der Arbeitsteilung waren die Bürstenbinder, die Haarbinder und die 

 

Hölzlemacher, die vor allem in den Dörfern rund um Todtnau beheimatet waren. An Drehbänken die von Wasserkraft betrieben werden stellen sie die Stiele her. Das Einkaufen der Borsten und Haare vor allem aus dem Inland, aus Frankreich und der Schweiz wurde zum eigenen Zweig. Eine wichtige Rolle spielten die Bürstenhändler. Am Anfang zogen sie nur bis in die Schweiz oder an den Oberrhein. In verschiedenen Orten unterhielten die Bürstenhändler Depots, um von dort aus die Bürsten auf Jahrmärkten oder von Tür zu Tür zu verkaufen. Erste Exporte nach Amerika gab es bereits im Jahr 1854. Der Wandel von der Heimarbeit zu einer vorindustriellen Fertigung in ersten Fabriken begann. In diesen Jahren waren in Todtnau und den Dörfern gegen 1000 Personen mit der Herstellung von Bürsten und Bürstenhölzern beschäftigt. Wichtiger Höhepunkt in dieser Zeit war die Weltausstellung 1873 in Wien: einige der Todtnauer Bürstenfabrikanten nahmen als Collektivausstellung der Schwarzwälder Bürstenfabrikanten in Todtnau als Aussteller an der Weltausstellung teil.

Die Industrie, seit 1902

Als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die industrielle Revolution in Deutschland in vollem Gang war wurde auch in der Bürstenherstellung mit ersten Bürstenstopfmaschinen experimentiert. Der erste Todtnauer der den Schritt in die industrielle Fertigung gewagt hat war gegen Ende des 19. Jahrhunderts Oskar Faller, der zusammen mit seinen Brüdern Eduard und Ernst die von seinem Vater gegründete Firma Jos. Ed. Faller leitete. Sie hatten sich mehrere Bürstenstopfmaschinen aus dem Ausland beschafft, wussten aber nicht so recht wie diese Maschinen funktionierten. Sie stellten Anton Zahoransky ein, einen jungen Mechaniker aus Böhmen. Damit kam die industrielle Revolution auch in Todtnau so richtig in Bewegung. Der zweite Teil des Bürstenmuseums ist der industriellen Revolution in der Todtnauer Bürstenindustrie gewidmet. Neben den wichtigen Erfindungen von Anton Zahoransky kommt in dieser Zeit auch noch ein völlig neuer Werkstoff auf: der Kunststoff. Die Entwicklung vollzog sich somit von der Heimarbeit zur industriellen Fertigung und zumindest zum Teil auch vom Holz zum Kunststoff. Auch die Bürstenhändler haben sich wesentlich weiterentwickelt: die Todtnauer Bürsten und Maschinen werden weltweit an grossen Messen vorgestellt. Willkommen im Zeitalter der Industrie.

Die Geschichte der
Todtnauer Bürstenindustrie

Wer eine Geschichte erzählen möchte braucht einen Geschichtenerzähler. Im Bürstenmuseum Todtnau übernimmt Lorenz Wunderle die Rolle des Geschichtenerzählers.  Lorenz Wunderle ist der erste bekannte Schwarzwälder Bürstenhändler. Er hat die Bürsten, die Leodegar Thoma im Kreise seiner Familie hergestellt hat, verkauft und vom Erlös wieder neue Schweinsborsten gekauft, die er zu Leodegar zurückgebracht hat. Lorenz Wunderle erzählt die Geschichte der Todtnauer Bürstenindustrie und die Entwicklung von der Manufaktur zur Industrie von 1770 bis heute.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Feldberg

Auf dem Feldberg, dem höchsten Berg im Schwarzwald, kann man genussvolle und aussichtsreiche Wanderungen mit Einkehrmöglichkeiten in einer der vielen Hütten unternehmen.

Titisee

Egal ob eine Wanderung auf den Hochfirst, eine Bootsfahrt auf dem Titisee oder das Anschauen der vielen Kuckucksuhren, ein Ausflug zum Titisee ist immer wieder ein Erlebnis.

Freiburg

Die Studentenstadt erzeugt mit dem Freiburger Münster, den Bächle und Stadttoren sowie dem Schauinsland ein Flair, welches zieht jedes Jahr sehr viele Besucher aus nah und fern anzieht.

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